NACH SOLIDEM WACHSTUM IN DEN LETZTEN SECHS JAHREN SEIT DER FIRMENGRÜNDUNG 2011 ENTSTAND JETZT IN HEUBACH EIN NEUES DESIGN- UND ENTWICKLUNGSZENTRUM FÜR INNOVATIVE WÄSCHEPRODUKTE.
Wenn man einem Büstenhalter „Low-tech“ attestiert, kann man ganz schön daneben liegen. Vor allem bei Funktions-BHs wird hohe Schneiderkunst, großes Textilfachwissen und langjährige Erfahrung benötigt. Der neue bügelfreie Patent-BH von BRACLUB ist dafür bestes Beispiel. Entwickelt wurde er von den kongenialen Firmengründern Reinhold Burr und Karl-Heinz Barth. Die beiden machten sich nach langen Jahren Tätigkeit in der Branche selbständig und gehen seit 2011 gemeinsam einen sicheren Weg mit solidem und gesundem Wachstum. Mit dem neuen Design- und Entwicklungszentrum in Heubach stehen nun die nächsten Expansionsschritte an. BRACLUB will näher und direkter ohne Zwischenschritte an die Produktion in Fernost und hat die Vision, mittelfristig in Europe produzieren zu lassen.
Beispielgebend war die BRACLUB GmbH bereits schon kurz nach ihrer Gründung. Ausführlich portraitiert wurde das Jungunternehmen in der IHK-Gründerstudie 2013. Marketingfachmann Karl-Heinz-Barth und der Techniker und Textilspezialist Reinhold Burr sind mit innovativen Ideen und einem überzeugenden Geschäftskonzept an den Start gegangen. Überzeugt vom eigenen Können und mit ihrer langjährigen Erfahrung,
gepaart mit hohem Gespür für die Anforderungen und die Bedingungen des Marktes, stellten sich die ersten Erfolge rasch ein. BRACLUB arbeitet inzwischen mit und für Labels wie Marc O`Polo, Schiesser oder S.Oliver. Neben dem Modebereich entwickelt BRACLUB auch technisch hochwertige und anspruchsvolle Produkte, wie z. B. BHs für brustoperierte Frauen von Amoena. „Das ist schon eine Königsdisziplin in diesem sehr sensiblen Bereich“, erklärt Produktentwickler Reinhold Burr. Neben der perfekten Passform gilt es hier vor allem, auch die richtigen Materialien miteinander zu kombinieren. Mit diesem Fachwissen wollen die Beiden künftig größere Kuchenstücke vom Markt für BHs herausschneiden. „Allein in Deutschland werden pro Jahr 45 Millionen BHs verkauft. Statistisch betrachtet sind das 1,5 Stück pro Frau“, erklärt Marketingmann Karl-Heinz Barth. Er sieht hier noch Luft nach oben – in einem Markt für Damenunterwäsche in Deutschland mit einem Volumen von 2,9 Milliarden Euro.
DER PATENT-BH:
Dieses Wachstum soll erreicht werden durch den neuen Patent-BH, der ohne die sonst üblichen Bügel einen ganz neuen ausgewogenen und damit natürlichen Tragekomfort verschafft. „Erreicht wird dies durch die Kombination von unsichtbaren, neuartigen Schnittführungen sowie durch Schaumstoff-Cups mit individuell positionierten Verstärkungszonen“, erklärt Burr die technischen Hintergründe, die dazu führen, „dass das Volumen der Büste gleichmäßig verteilt und ein ausbalanciertes Tragegefühl erreicht wird.“ Dazu, erklärt Burr, werden alle eingesetzten Materialien ergänzend und funktionell passend zum Produkt ausgewählt. Dass die BHs vielfach immer noch zwicken und zwacken, liegt laut einer Studie daran, dass offensichtlich 70 Prozent der Frauen in Deutschland falsch bemiedert sind, weil sie ihre Konfektionsgröße nicht kennen und falsch einschätzen. „Darin steckt Marktpotenzial, das wir ausschöpfen wollen,“ sagt Barth, der die Vermarktung des bügellosen Patent-BHs im Auge hat. Dieser bietet nicht nur höheren Tragekomfort,
sondern hat auch ganz wesentliche gesundheitliche Aspekte für die Frau, weil eben kein Bügel mehr seitlich drücken kann. So will BRACLUB mit dieser Nische wachsen. Barth erwartet, dass „BHs, die aus dem Gesundheitsbereich kommen, eine Trendwende bringen werden.“ Das Patent steht kurz vor der Erteilung. Mit diesem Produktschutz in der Tasche kann die Vermarktung starten.
WACHSTUM DURCH INNOVATIONEN
Die BRACLUB GmbH will in Heubach noch mehr das vorhandene Know-how bündeln und weitere Produktinnovationen auf den Markt bringen. Dazu wurden nun auch die technischen Voraussetzungen geschaffen. Mit eigener Näherei fallen nun in der Entwicklungsphase sämtliche Zwischenschritte zu den Produktionsstätten in China und Indonesien sowie dem Vertriebsbüro in Hongkong weg. Damit werden einerseits Fehlerquellen vermieden, andererseits können die Prozesse viel schneller erfolgen. Bereits jetzt schon lasten Barth und Burr ihr Partnerwerk in Thailand durch ihre Aufträge aus. „Wir legen großen Wert auf gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter vor Ort“, erklärt Barth und erwähnt auch gleichzeitig die Vision, in drei bis fünf Jahren die Produktion teilweise zurückzuholen. „Made in Europe“ wäre ein denkbarer und wünschenswerter Zusatz auf den Labels der BHs.
Inspiration für neue Produktideen holen sich die Heubacher auf Messen für technische Textilien. Hieraus entstehen durch Kombination oder Übertragung aus der technischen Anwendung neue Lösungen in der Bekleidung. Burr: „Wir wollen künftig für unsere Kunden verstärkt zum Ideengeber werden und wollen dafür neue Wege gehen.“ In der Zentrale wurden nun die besten Voraussetzungen dafür geschaffen.
Die nächsten Ziele sind klar definiert: das operative Geschäft stärken, mit den bestehenden Kunden wachsen, die Produktionsstätten mit Heubach vernetzen und mit Aufträgen auslasten. Und dann ist da noch der Vibrant-BH, eine Patent-Entwicklung mit und für einen US-amerikanischen Partner. In den USA ist die Vermarktung gestartet, in Europa läuft sie demnächst mit BRACLUB an.
Quelle: Wirtschaft in Ostwürtemberg 05/2017